Verhaltenstherapie ist ein systematischer Veränderungsprozess, der an den Problemen des Patienten ansetzt und auf vereinbarte Therapieziele gerichtet ist. Es werden solche Therapiemethoden angewendet, die sich zuvor in der wissenschaftlichen Forschung als wirksam erwiesen haben. Psychotherapie soll Betroffene in die Lage versetzen, wieder ohne fremde Hilfe im Leben zurecht zu kommen. Eine Therapie ist zeitlich begrenzt, also keine Langzeitbetreuung. Sie ist inhaltlich begrenzt: Die Therapie endet wenn die Therapieziele erreicht sind oder nicht weiter erreicht werden können.
Wie eine Psychotherapie abläuft, hat die Bundespsychotherapeutenkammer in der Broschüre "Wege zur Psychotherapie" beschrieben. Es gibt auch eine Eltern-Broschüre, darüber, was Kinder und Jugendliche bei einem Psychotherapeuten erwartet.
Studien zeigen, dass Psychotherapie bei den meisten psychischen Störungen schneller, stärker und nachhaltiger wirkt als der natürliche Heilungsprozess (Spontanheilung) und als ein stützendes soziales Umfeld.
Die Verhaltenstherapie, die psychoanalytisch begründeten Verfahren und die Systemische Therapie sind in Deutschland anerkannte Therapieverfahren. Die Therapieforschung zeigt heterogene Befunde: Zum einen zeigt sich, dass die verschiedenen Therapieverfahren insgesamt ähnlich wirksam sind. Betrachtet man die Wirksamkeit der Therapieverfahren bei bestimmten psychischen Erkrankungen, zeigen sich aber Unterschiede.
Die Ergebnisse der Wirksamkeitsforschung können so verstanden werden, dass man sowohl allgemeine Wirkfaktoren von Psychotherapie beschreiben kann (common factors therory), als auch spezifische Therapiemethoden. Beide ergeben ein Zusammenspiel innerhalb einer Therapie und hängen miteinander zusammen.
Allgemeine Wirkfaktoren sind solche, die unabhängig vom Therapieverfahren (Verhaltenstherapie, Psychoanalyse etc.) und unabhängig von der Art der psychischen Störung (Depression, Essstörung etc.) zum Therapieerfolg beitragen. Der Psychotherapieforscher Klaus Grawe hielt es für wichtig, diese Wirkfaktoren zu realisieren:
Andere Forscher betonen, dass vor allem die therapeutische Beziehung ("alliance", Arbeitsbündnis) zum Therapieerfolg beiträgt, sowie die Überzeugung des Psychotherapeuten, dass sein Therapieverfahren funktioniert (allegiance) und wie glaubwürdig er in der Vermittlung der Veränderungsmethoden ist.