Migräne zeigt sich typischerweise in einem anfallartigen, pulsierenden Kopfschmerz. Bei Erwachsenen tritt der Kopfschmerz in den meisten Fällen halbseitig auf, bei Kindern ist er meistens beidseitig. Es kommt zu einer Verstärkung des Kopfschmerzes bei körperlicher Bewegung. Es können außerdem Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit oder Geräuschempfindlichkeit auftreten.
Bei einer kleineren Zahl der Betroffenen tritt vor der Migräne eine sogenannte Migräne-Aura auf. Die häufigsten Symptome sind Veränderungen der Wahrnehmung (z.B. dass man ein Flimmern sieht, die Sehkraft in einem bestimmten Teil des Sehfeldes nachlässt oder ein Kribbeln im Körper spürt). Aber auch wenn keine spezielle Migräne-Aura vorhanden ist, können Vorboten wie Unruhe oder Stimmungsveränderungen auftreten vor Beginn der eigentlichen Migräne-Kopfschmerzen.
In Deutschland sind etwa acht Millionen Menschen von Migräne betroffen, Frauen häufiger als Männer. Die Krankheit kann schon im Kindesalter beginnen. Bei Kindern gibt es keine Häufung bei Mädchen, sondern erst ab der Pubertät gehen die Zahlen auseinander.
Leidet ein Patient an mehr als 15 Tagen im Monat über einen Zeitraum von drei oder mehr Monaten unter einer Migräne, so spricht man von einer chronischen Migräne.
Das Thema Schmerz erfordert oft eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen. Zur Diagnostik wird eine Befragung von Patient*innen durchgeführt und hierbei die Krankengeschichte (Anamnese) besprochen. Ein Kopfschmerztagebuch kann helfen, die Häufigkeit der Migräne zu erfassen.
Eine körperliche Untersuchung bei einem Arzt dient dem Ausschluss anderer Erkrankungen. Zu unterscheiden ist, ob ein primärer Kopfschmerz oder ein sekundärer Kopfschmerz vorliegt. Ein sekundärer Kopfschmerz ist die Folge einer anderen Erkrankung. Hieran ist vor allem zu denken, wenn es sogenannte Alarmzeichen gibt (z.B. das erstmalige und plötzliches Auftreten des Kopfschmerzes). Wenn ein Kind, z.B. im Alter von 3 bis 4 Jahren über Kopfschmerzen klagt, empfiehlt sich, eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchzuführen (PDF: Leitlinie zum Kopfschmerz bei Kindern, Bildgebende Verfahren).
Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Befinden (z.B. sich Sorgen machen), der körperlichen Anspannung und Schmerzen. Betroffenen haben oftmals nicht-hilfreiche Gedanken wie, "Hoffentlich habe ich am Samstag keine Migräne, wenn ich zu der Geburtstagsfeier gehe".
Migräne kann auch Folgen haben für das familiäre Miteinander. Eine Studie untersuchte das Verhalten von Eltern gegenüber ihrem Kind mit Migräne im Vergleich zu Geschwistern ohne Migräne. Das Kind mit Migräne wurde von den Eltern häufiger kritisiert und bekam mehr Strafen als das gesunde Kind.
Leitlinie, die sich zur Diagnostik und Therapie an Fachpersonen (Ärzte, Schmerztherapeuten) richten:
Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der
Migräne